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Interkulturelle Kommunikation im transnationalen Arbeitsumfeld

Welches sind die Elemente, die zu einer Konfliktsituation führen können?

LaRay M. Barna (1991, S. 345f.) identifizierte sechs Stolpersteine, die zu kulturellen Missverständnissen führen können:

  • Annahme von Ähnlichkeiten: Die Tatsache, dass Menschen vergleichbare biologische und soziale Bedürfnisse haben, bedeutet nicht, dass auch Werte und Einstellungen gleich sind.
  • Sprachunterschiede: Nicht die „gleiche“ Sprache zu sprechen, kann auch bedeuten, unterschiedliche Kommunikationsstile zu haben, andere Worte zu wählen oder Wortbedeutungen unterschiedlich zuzuweisen. Diese Sprachbarrieren können auch dann existieren, wenn die Beteiligten eine Verkehrssprache teilen.
  • Nonverbale Missverständnisse: Gesten und andere Körperbewegungen können genauso bedeutsam wie verbale Sprache sein. Nonverbale Zeichen nicht lesen zu können, kann zu einer Kommunikationsbarriere führen.
  • Voreingenommenheit und Stereotypen: Stereotypen reduzieren die Komplexität unserer Welt und tragen zur Orientierung bei. Sie können aber auch zu einer voreingenommenen Sicht unseres Umfelds führen.
  • Tendenz zu bewerten: Es liegt in der Natur des Menschen, Meinungen, Werte, Verhalten gutzuheißen oder abzulehnen, oder auch die Richtigkeit einer Angelegenheit zu beurteilen.
  • Hohe Ängstlichkeit: Stress führt oft zu Abwehrmechanismen, die die angemessene Interpretation einer Situation behindern.

Insbesondere wenn eine der beteiligten Parteien die Erwartungen nicht erfüllt, die aufgrund der kulturellen Werte, Überzeugungen, Normen und Kommunikationsgewohnheiten des Gegenübers bestehen, kann dies leicht zu einem Konflikt führen [siehe Eisbergmodell Einheit 1 LINK]. Die Ursache eines Konflikts lässt sich oft durch die Berücksichtigung der unterschiedlichen kulturspezifischen Ausprägungen der kulturellen Dimensionen erklären [siehe Dimensionen Einheit 1 LINK].