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Interkulturelle Kommunikation im transnationalen Arbeitsumfeld

Wie können Sie an Ihrem interkulturellen Image arbeiten?

Wie man ein öffentliches Image aufbaut, ist ein umfangreiches Thema, das hier nicht vollständig behandelt werden kann. Wir können hier nur einige Tipps und Ansatzpunkte für weitere Überlegungen geben.

  1. Vertrauen stärken: „Wenn Handlungen im Widerspruch zu den erklärten Werten und der Mission stehen, wird dies auf lange Sicht zu einem negativen Image führen“ [Übers. von der Autorin des Moduls] (Missoni und Alesani, 2014, S. 370).

Arbeiten Sie also an der Definition Ihrer Werte und an Ihrem Auftrag als Freiwilligenorganisation. Stellen Sie sich die Fragen, die Missoni und Alesani (2014, S. 370) vorschlagen:

  • „Was sind die wesentlichen Merkmale der Organisation und ihres Auftrags?
  • Welches sind ihre Werte, ihre soziale Positionierung, ihre Expertise und ihre Qualitäten?
  • Welches sind die internen und externen Erscheinungsformen der Organisation?
  • Welches sind die Elemente, die die Organisation und ihre Expertise einzigartig machen?
  • Entspricht die Identität der Organisation dem von außen wahrgenommenen Bild?“

Fragen Sie in Bezug auf das interkulturelle Image:

  • Welche imagerelevanten Elemente sich kulturell besonders bedeutsam?
  • Werden kulturell relevante Botschaften klar genug vermittelt, dass auch Partner aus anderen Kulturen sie wahrnehmen?
  • Signalisieren unsere Botschaften Respekt und Wertschätzung der Diversität?
  • Wie zugänglich ist unsere Organisation für Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen?
  1. Transparenz zeigen, nachvollziehbar sein (Missoni und Alesani, 2014, S. 228f. und S. 374): Dazu lesen Sie bitte die Charta der Rechenschaftspflicht internationaler Nichtregierungsorganisationen (letzter Zugriff am 20.7.2020).

Dort sind auch die Elemente nachzulesen, die relevant sind, wenn es darum geht, dass Ihre Organisation für die Werte Transparenz und Rechenschaftspflicht einsteht.

  1. Sichtbarkeit zeigen: Sichtbarkeit ist „die visuelle Identität einer Organisation“ [Übers. von der Autorin des Moduls] (Missoni und Alesani, 2014, S. 371). Elemente der visuellen Identität sollten folgendermaßen sein:
  • wiedererkennbar
  • symbolisch
  • kohärent
  • einzigartig
  • systematisch auf alle Elemente der visuellen Identität angewandt.

Ein Logo, Gemeinschaftsfarben und ein Schriftsystem sind Elemente, die zur Schaffung einer sichtbaren Identität beitragen (Missoni und Alesani, 2014, S. 371).

Aus interkultureller Sicht denken Sie bitte daran, dass die Elemente, die zur sichtbaren Identität Ihrer Organisation beitragen, je nach kulturspezifischer Wahrnehmung unterschiedlich interpretiert werden können.

Welche Elemente sollten aus interkultureller Sicht mit Vorsicht behandelt werden?

  • Farben: Farben können je nach Kultur eine andere Bedeutung haben. Hier sind einige Beispiele (Usunier und Lee, 2013, S. 265)

  • Laut- und Wortwahl: Berücksichtigen Sie bei der Wahl des Namens Ihrer Organisation, dass nicht alle Klangkombinationen für Sprecher aus anderen Ländern gleich aussprechbar sind. Wenn Ihre Organisation bereits einen Namen hat, sollten Sie auf eine ungewöhnliche Aussprache gefasst sein.

Wenn Sie nach einem Namen für Ihre Organisation suchen, der international arbeiten soll, hier einige Tipps (Usunier und Lee, 2013, S. 350f.; Luthe, 1994, S. 88f.):

  • Achten Sie darauf, Klangkombinationen zu wählen, die für die meisten Sprecher leicht artikulierbar sind.
  • Wählen Sie eher kurze Wörter, die leicht zu merken sind.
  • Wenn Sie sich für ein Akronym entscheiden, achten Sie darauf, dass es auch für Sprecher aus anderen Kulturen funktioniert.
  • Prüfen Sie die Doppeldeutigkeiten in anderen Sprachen.
  • Bedenken Sie, dass nicht alle Sprecher an die gleiche Leserichtung gewohnt sind. Sprecher, die an das lateinische Alphabet verwenden, lesen von links nach rechts, Sprecher des Arabischen allerdings von rechts nach links. Das Gleiche gilt für die Interpretation von Bildern und Symbolen.

 

  1. Bauen Sie Ihr Netzwerk auf: Networking ist wichtig, um Ihre Sichtbarkeit zu erhöhen und Sie als Freiwilligenorganisation bekannt zu machen (Missoni und Alesani, 2014, S. 373). Wie können Sie Ihr internationales Netzwerk erweitern?
    • Halten Sie nach Organisationen Ausschau, die entweder in Ihrem Land oder im Ausland international tätig sind und ähnliche Interessen und Werte haben.
    • Überlegen Sie, wie Sie am besten mit interessanten Organisationen in Kontakt treten können. Kulturen präferieren unterschiedliche Kommunikationswege. Einige, beispielsweise mediterrane Länder, bevorzugen den persönlichen, mündlichen Kontakt.
    • Suchen Sie nach öffentlichen Veranstaltungen, bei denen Sie Interessenvertreter treffen können.
    • Organisieren Sie eine Veranstaltung, bei der Sie Menschen mit ähnlichen Interessen treffen können.

Für weitere Tipps klicken Sie bitte hier https://www.fundsforngos.org/featured-articles/7-steps-for-ngos-to-build-a-network/ und https://www.salto-youth.net/downloads/toolbox_tool_download-file-591/COMMUNICATION%20AND%20NETWORKING%20FOR%20NGOs.htm

 

Zusammenfassend: Die Arbeit am interkulturellen Bild ist ein Prozess, den Sie gestalten können. Sobald das Bild in der Welt zirkuliert, ist Ihr Einfluss darauf begrenzt. Achten Sie also darauf, wie Sie es formen. Die oben besprochenen Elemente werden Ihnen helfen, Ihren Zugang zur Internationalisierung zu finden.